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Der Kühlungsborner Grenzturm

Bei einem Spaziergang auf der Strandpromenade weckt der schlanke, graue Beobachtungsturm der ehemaligen Grenztruppen der DDR die Neugier. Das aus 11 Betonringen und einer Kanzel bestehende, 15 Meter hohe Bauwerk diente von 1963 bis zum November 1989 der Grenzüberwachung an der Ostsee. Nach dem Untergang der DDR wurde der Grenzturm durch das Engagement des ersten frei gewählten Bürgermeisters des Ostseebades, Knut Wiek, vor dem Abriss bewahrt und vom „Grenzturmverein e. V.“ zu einem Mahnmal umgestaltet. So erinnern der restaurierte Grenzturm, die sich in seinem Umfeld befindlichen Informationstafeln und die Dokumente im kleinen Museum anschaulich über das scharf kontrollierte Grenzsystem der DDR an der Ostseeküste und über spektakuläre Fluchten und Fluchtversuche von DDR - Bürgern über das Meer in die Bundesrepublik Deutschland und nach Dänemark. Immer wieder informieren sich hier Gäste über dieses Kapitel deutscher Geschichte und viele besteigen den Turm, um von oben nicht nur einen imposanten Blick auf Promenade, Strand und Ostsee zu genießen, sondern nachzuvollziehen, was bewaffnete Grenzsoldaten mithilfe eines starken Suchscheinwerfers beobachteten und an ihre Dienststelle meldeten. In der Kanzel hatten vier Grenzsoldaten Platz und ihre Dienstzeit auf dem Turm betrug 6 bis 12 Stunden. Sie konnten ein bis zu 12 Seemeilen weites Seegebiet absuchen. Die Kanzel war außerdem mit einem Notstromaggregat, einer Heizung und einem Feuerlöscher ausgerüstet sowie mit acht verschließbaren Schießscharten versehen.


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