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Konzertgarten Kühlungsborn Ost

Die Idee, in Brunshaupten einen Konzertgarten zu errichten, geht bis in die Anfangsjahre des 20. Jahrhunderts zurück. Zunächst fanden alle wichtigen Freiluftveranstaltungen im Garten des Hotels „Westphal” (Dünenstraße) statt. Doch als im Jahre 1910 zwischen dem Damen- und Herrenbad nach dem Vorbild der Doberaner Pavillons auf dem Kamp eine achtseitige Lesehalle mit einem Umgang unter Säulen gebaut worden war, entstand zwei Jahre später östlich davon im parkartigen Waldbereich ebenfalls ein Musikpavillon. Beide Anlagen entwickelten sich schnell zu einem Anziehungspunkt für die Badegesellschaft. 

Doch erst mit dem Ansteigen der Gästezahlen in den 1950er-Jahren erwies es sich als notwendig, dieses Areal neu zu gestalten. So erhielt der Schweriner Architekt Hans Stoffers (1881-1960) den Auftrag, einen Konzertgarten zu entwerfen. Die Ausführung dieses Projektes, bestehend aus der Liegehalle und dem Musikpavillon mit Bühne und Tanzfläche sowie den Sitzplätzen, übertrug die Stadtverwaltung dem Architekten und Baumeister Rudolf Dießelmeier aus Rerik. 

Durch den Bad Doberaner Gartenbauarchitekten Emil Dominka (1903 – 1958) und den hiesigen Gartenbaubetrieb Meesen erfolgte die Gestaltung der Außenanlage. Bei der Planung des Konzertgartens hatten seine Erbauer großen Wert darauf gelegt, den Bestand der Kiefern des Küstenwałdes zu erhalten und ihn mit den dominierenden Bauten wie Liegehalle und Bühne sowie Lesepavillon zu vereinen. 

Der Haupteingang von der Südseite führt zu einem Rundplatz, in dessen Mitte ein Brunnen aus landestypischen Klinkern mit einer ausdrucksvollen Bronzeplastik „Die Lauschende“ vom Rostocker Hobbybildhauer Günter Brock steht. Von hieraus öffnet sich dem Besucher der Blick auf die gesamte Anlage mit ihren Plätzen, Wegen und Grünflächen. Der Konzertgarten ist so angelegt worden, dass Zuschauerreihen, Rundplatz und das Umfeld des achtseitigen, mit Schilf gedeckten Säulenpavillons, heute Stadtbibliothek, als jeweils eigenständiger Bereich zu einem einheitlichen Gesamtkomplex zusammengeführt werden. Der Blick des Besuchers wird beim Betreten des Konzertgartens von der Südseite her bewusst an dem Lesepavillon vorbei auf den nördlichen Eingang hinaus auf die Ostsee in die Ferne gelenkt. 

Der Gartenarchitekt Dominka hatte sich das Ziel gesetzt, durch eine vielfältige, behutsam abgestimmte Bepflanzung dem Konzertgarten eine besondere „Heiterkeit“ zu geben. Dafür verwendete er 23 verschiedene Gehölzarten sowie 110 Stauden und Gräserarten aus der Region, die sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Blühzeiten und Laubfärbungen vortrefflich ergänzen. Der Konzertgarten Ost ist nicht nur mit seinen 1.800 Sitzplätzen der größte Open-Air-Veranstaltungsort, sondern ebenso eine Aufenthaltsstätte, die dem Gast die Möglichkeit gibt, sich zu erholen und sich geborgen zu fühlen. Er gilt als ein windgeschützter und von der Sonne beschienener Platz, der wie in einem Kurpark zum Lesen, Plaudern oder Meditieren in angenehmer Atmosphäre einlädt. Die Sanierung des Konzertgartens erfolgte nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten.





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